Anja Tchepets begann ihre Studien zum Projekt HOMEZONE vor einigen Jahren als sie in New York arbeitete und lebte. Stark beeinflußt von den Nachbarstadtteilen Harlem und Bronx, die große soziale Brennpunkte der Stadt darstellten, begann sie sich visuell mit diesem Spannungsfeld auseinanderzusetzen.
Zuerst entstanden Skizzen, Malereien und Zeichnungen der Umgebung und den dort lebenden Menschen.
Danach folgte eine Portraitserie von schwarzen Jugendlichen, die sich selber «Homeboyz» nennen, eine Bezeichnung, die die Zugehörigkeit zu einer sozialen Gruppe signalisiert. Eine Gruppe, die am Rand der Gesellschaft existiert und von ihr weitgehend ignoriert wird. Sie hat sich mit ihrer Musik, ihrer Kleidung und ihrer Sprache eine eigene Identität geschaffen und dabei eine Kultur entwickelt, die sich kurioserweise in der ganzen Welt verbreitete und als Hip Hop bekannt wurde.
Während des weiteren Arbeistprozesses stellte die Künstlerin viele Parallelen zu ihrer Heimatstadt Leningrad fest. Die beiden Stadtteile New Yorks erinnerten sie an die russischen Stadtrand-siedlungen: Trost- und Perspektivlosigkeit, unmenschliche Proportionen der Architektur und eine lebensfeindliche Umgebung. Das Projekt HOMEZONE basiert auf der Verbindung dieser beiden Erfahrungen.
Um dem Thema visuell zu entsprechen, benutzte die Künstlerin ausschließlich schwarze Farbe in ihren Druckgrafiken. Dadurch entstand eine fein ausdifferenzierte Oberfläche mit Schattierungen. Die Druckfarbe wurde direkt auf die zugeschnittenen Offsetplatten aufgetragen und zu unikaten Kunstwerken kollagiert.